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Patient No. 23-4151

Vor circa drei Wochen spielten sich auf unserem Patio dramatische Szenen ab: Unsere Lieblingsnachbarkatze griff wohl eine Taube an, die dann verletzt auf dem Boden saß, bedröppelt dreinguckte und nicht mehr wegfliegen konnte. Mein Freund hatte nur gesehen, wie die Katze die Taube mit großen Augen anstarrte, den eigentlichen Vorfall hatten wir beide nicht mitbekommen – ich hatte lediglich einiges an Geflatter gehört, aber das ist hier nicht so ungewöhnlich bei den vielen Tauben, Krähen und anderen Vögeln.

Jedenfalls bewachte ich dann die Terrasse mit der Taube, falls die Katze, die mittlerweile Reißaus genommen hatte, doch noch zurückkehren würde. Nach zwanzig Minuten wurde das ziemlich langweilig – vor allem, weil die Taube keinerlei Anstalten machte, zu fliegen.

Eine Felsentaube sitzt auf einem hölzernen Terrassenboden und guckt seitlich in die Kamera.

Daher beratschlagten wir, was zu tun sei. Lustigerweise hatte ich mich im Sommer beim örtlichen Wildlife Rescue beworben, wusste also, dass dort verletzte Tiere abgegeben werden könnten. Ich ging auf deren Webseite, um zu erfahren, wie man das am besten anstellt. Dort stand, man solle einen Karton mit Löchern präparieren, die Taube mit einem Handtuch oder T-Shirt über dem Kopf (die Taube, nicht man selbst! ;)) einfangen und in den Karton setzen.

In der Theorie ganz nett, aber ich war wohl zu zaghaft mit dem T-Shirt, die Taube machte immer wieder ihren Kopf frei, weil ich wohl zu sanft oder zu langsam war. Mein Freund managte das besser und schnell war die Taube im Karton, den ich während der Autofahrt auf meinen Schoß stellte. Mit dem Auto waren es nur zehn Minuten Fahrt zur Rettungsstation, wo die Taube auch schnell aufgenommen, untergebracht und mit einer Patientennummer versehen wurde.

Als ich dann über eine Woche später nachfragte, wie es ihr so ging, erfuhren wir, dass es sich um eine Rock Pigeon handelt und wir tauften das Tier „Pierre, the Rock Pigeon“ (*zwinker*). Auf Deutsch heißen sie entsprechend Felsentauben. Ansonsten wisse man noch nicht so viel, man müsse sie weiter beobachten. Letzten Sonntag (!) dann ein Anruf: Pierre ginge es wieder gut, er hatte sich wohl das Schlüsselbein (an-)gebrochen, könne aber nun wieder fliegen und werde nun in der Nähe unseres Hauses in die Freiheit entlassen. Wenn das keine gute Nachrichten sind!

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