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5.150 Kilometer an der Westküste entlang

Ich wollte noch von unserer Reise nach Kalifornien erzählen – den ersten Halt machten wir in Portland, Oregon. Vor ungefähr zwanzig Jahren war ich schon einmal kurz hier und hatte es als eine sehr grüne Stadt in Erinnerung. Das Wetter war damals eher bewölkt, aber diesmal sollte es anders sein. Wir hatten ein Hotel in Downtown gebucht, die nicht so einfach zu manövrieren ist mit all ihren Einbahnstraßen. Es gab überall Bäume, kleine Parks und eine Pride-Flagge nach der anderen (in Banken!). Ich habe außerdem gelesen, dass Portland zu einem Refugium für trans* Personen aus dem Mittleren Westen der USA geworden ist.

Als gute Europäer*innen ließen wir das Auto natürlich sofort stehen und machten uns zu Fuß auf den Weg. Es ist manchmal krass, wie viele Kilometer man auf diese Weise an einem Tag zusammenbekommt, aber ich bin immer noch der Meinung, dass man nur so eine Stadt wirklich kennenlernt. Ich wollte zu den Food Courts, von denen ich gehört hatte: Das sind Areale, auf denen es verschiedene Food- und Beer-Trucks mit Bänken, Tischen und Stühlen gibt. Mir schoß dann immer wieder ein Gedanke durch den Kopf: Portland ist so, wie sich Deutsche Kanada vorstellen.

Dazu muss man wissen, dass es in Vancouver bei weitem nicht so viele Patios und Outdoor-Angebote gibt, wie man sich das wünschen würde. Und Portland ist ja keineswegs wärmer. Diese Wagenplätze sind sehr zahlreich, man kann von einem zum nächsten laufen – überall ist die Auswahl und das Flair ein bisschen anders: mal eher rustikal-alternativ, dann etwas teurer, mal mit extra Cocktail-Bar, dann wieder ein asiatisches Angebot.

Hier hatten es sich Leute um ein Lagerfeuer herum auf den typischen Kanada-Stühlen (okay, in Kanada sind sie natürlich rot) gemütlich gemacht und eine Frau trug dünne Stoffhandschuhe. So macht man das! Ich fand es nicht kalt, aber wir saßen ja auch schon im Winter in unserer Lieblingsbrewery in Burnaby draußen bei den Hundebesitzer*innen. Und gut, dass wir das taten – mittlerweile ist sie ja geschlossen.

Die Viertel rund um die Food Courts sahen sehr hübsch aus – viele Häuser mit dschungelartigen Gärten. Zufällig sind wir außerdem über ein deutsches Lokal gestolpert, in dem es Augustiner gab. Das bekomme ich in Kanada gar nicht! Fazit: Top Stadt, 10/10 Punkten – gerne wieder!

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