Diesen Begriff für Flugzeuge bzw. die Massenabfertigung im Flugverkehr habe ich bei A Rivera @bloodravenlib@mas.to geklaut – passender kann man es wirklich nicht ausdrücken. Wenn es eine realistische andere Möglichkeit gäbe, von Westkanada nach Deutschland zu kommen, ich würde sie nutzen (und nein, eine 6.000 Kilometer lange Zugreise von der West- zur Ostküste Kanadas und dann noch 15 Tage Schiffahrt nach Deutschland sind keine Alternative).
Gegen den Flughafen in Vancouver ist nichts einzuwenden, da hat Lufthansa auch noch einen Schalter mit Menschen, bei denen man einchecken kann. Generell gibt man sich hier wirklich Mühe: Ein riesiges Aquarium und ein Atrium mit Frischluft innerhalb des Sicherheitsbereichs mit Pflanzen und Bäumen sind wirklich außergewöhnlich.


Beim Hinflug nach Deutschland musste ich etwas schmunzeln, da sich der Pilot bei den Fahrgästen für ihre Pünktlichkeit bedankte und wir früher (!) losfliegen konnten. So ist das, wenn Deutsche reisen, dachte ich. Ja, das hätte ich gerne. Es sollte sich herausstellen, dass das eher in meiner Vorstellung so ist: Denn in Deutschland wird gespart, wo man kann (und nicht sollte).
Der Flughafen in Frankfurt hingegen ist ein einziges Chaos mit lauter Baustellen und Zäunen. Beim Rückflug nach Kanada hatten wir am Vorabend schon den Online-Checkin erledigt, aber keine Bordpässe bekommen. Natürlich nahm ich an, dass das kein Problem am Flughafen sei. Aber da hatte ich nicht mit Lufthansa gerechnet! Dort gibt es nämlich keine normalen Abfertigungsschalter mehr, die mit Menschen besetzt sind. Wir standen ratlos vor leeren Schaltern, an denen man selbst (!) sein Gepäck aufgeben soll und vorher den Gepäckaufkleber ausdrucken und am Koffer befestigen muss. – Ähm, das Flugzeug wird aber schon noch von einem Piloten geflogen oder sollen das die Fluggäste zukünftig auch selbst machen?
Ich hatte vor ein paar Monaten Stellenanzeigen für Lufthansa-Bodenpersonal in Vancouver gesehen: Dort verdient man 17 kanadische Dollar/Stunde (momentan circa 11 Euro). Dafür, dass die Leute Deutsch und Englisch können und Schichtarbeit leisten müssen? – Selbst wenn man in Frankfurt ein bisschen mehr verdienen würde, kann die Ersparnis gar nicht so groß sein. Aber man spart halt ein, wo es geht – ob es Sinn macht oder nicht.
Beim Rückflug ging es noch weiter: Das Gate wurde noch schnell geändert, was wieder einen langen Fußmarsch (für Leute, die gehbehindert sind, muss das alles doch absoluter Horror bzw. unmöglich sein) nach sich zog. Wir flogen nun von einem Gate in einer Containerhalle ab, von dem normalerweise Condor-Flüge aus abgehen. Wir mussten auf Busse warten, die über keine Klimaanlage verfügten und tuckerten ziemlich lange über zig Rollbahnen, nur um festzustellen, dass irgendetwas im Weg stand und wir immer noch nicht ins Flugzeug einsteigen konnten. Wir hielten auf der Rollbahn an und mussten in der Sonne warten. Glücklicherweise hatten wir einen vernünftigen Busfahrer, der die Türen öffnete, um etwas Luftzirkulation bekommen. Bei den zwei Bussen hinter uns wurden die Türen nicht geöffnet. Schön, wenn man vor einem zehn-stündigen Flug bereits klatschnass verschwitzt ins Flugzeug einsteigt. Und wir sprechen hier über richtig teure Lufthansa-Flüge, da könnte man schon etwas mehr Professionalität erwarten. Generell war ich etwas entsetzt, in welchem Ausmaß man in Deutschland die Passagiere vollkommen alleine lässt und sich nicht entblödet, maximal chaotisch und unfreundlich zu sein.