Im Blog „Es regnet“ beschreibt Markus den Besuch bei Berliner Notar*innen, die exzentrisch aussahen und rauchten: Offensichtlich hat sich bei dieser Berufsgattung seit dreißig Jahren überhaupt nichts geändert und unterscheidet sich regional auch nicht! Dazu muss man wissen, dass ich mit 17 Jahren eine Ausbildung als Notargehilfin (heute: Notarfachangestellte) absolviert habe. Im Notariat Trostberg (bayerisch: Troschtberg), Landkreis Traunstein (Traunschtoa), gab es damals zwei Notare, von denen der eine im Büro Cigarillos und der andere Stumpen (kurze Zigarren) rauchte. Ein Amtmann rauchte dazu noch Pfeife und viele andere Angestellte Zigaretten. Man hatte also gar nicht die Möglichkeit, dem Rauch zu entkommen und macht das in Berlin wohl heute noch so.
Wohlgemerkt, bei mir war das 1991 – gerade in Berlin hätte ich das nicht vermutet, es scheint dann aber irgendwie mit dem Berufsstand zusammenzuhängen. Es ist mir ein Rätsel, wie es sein kann, dass das Angestellten und Besucher*innen auch heute noch zugemutet wird. Man kann es sich schließlich nicht aussuchen, ob man zu einem Notar muss. Das war doch in den Neunzigern schon sehr fragwürdig.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist der Hang zu exzentrischen Bärten – leider finde ich keine Fotos von den damaligen Notaren, da sie schon lange im Ruhestand sind. Zumindest einer hatte auch so einen ekligen Bart. Aber ich erkenne noch vier (!) Angestellte auf der Webseite des Notariats, die dort noch immer noch arbeiten. Das finde ich etwas erschreckend, aber es dürfte keine Überraschung sein, dass ich kein großer Fan vom oberbayerischen Landleben bin und alle Gedanken daran sehr gruselig finde.