Am ersten Oktoberwochenende besuchten wir endlich das Museum in Pitt Meadows. Wie schon das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite (in diesem Beitrag verlinkt) mit der Aufschrift „Hoffmann & Son Ltd.“ angedeutet hatte, wohnten hier mal Deutsche. Die Geschichte von Alvo, aka Gustav Konstantin von Alvensleben, ist inklusive Bildern auf einem Stuhl (!) im Museum zu lesen.
Bevor ihr aber in Mitleid über den armen Mann, der sein ganzes Geld verlor, zerfließt: Lest erst mal die Wikipedia-Seite über ihn und nun ja, Alvo ist ja überhaupt erst nach Kanada ausgewandert, als sich sein Vater weigerte, weiter seine Wettschulden zu bezahlen. Dort nutzte er seine Connections (wohl unter anderem mit „Papi ist ein Kumpel vom Kaiser“) und machte ein Vermögen von 25 Millionen Dollar, das nach Anfang des Ersten Weltkriegs konfisziert wurde. Außerdem musste er Kanada, Mitglied des Commonwealth, verlassen und ging in die USA, wo er wegen des Kriegs schließlich auch Probleme bekam. Er machte nicht mehr ganz so viel Geld, aber so wie es aussieht, lief es trotzdem noch ganz gut für ihn.













Das Museum beherbergt ein Sammelsurium von Dingen aus der Geschichte Pitt Meadows, die etwas willkürlich zusammengetragen wurden, aber es ist trotzdem schön, dort herumzustöbern. Das gibt es ja nicht so oft in British Columbia.
Da es an diesem Tag angenehme 14 Grad hatte, bereute ich es beim anschließenden Biergartenbesuch etwas, keine kurze Hose zu tragen. Die Sonne war wirklich sehr intenstiv, aber beim Verdauungsspaziergang – wir hatten mangels Optionen eine Pizza Hawaii gegessen – war das doch ganz gut so. In schattigen Abschnitten war es tatsächlich gar nicht mehr so heiß.
Dieses Mal habe ich es nicht versäumt, ein Foto vom am Wochenende geschlossenen Bahnhof zu machen, inklusive Absperrgitter. Wir erkundeten außerdem einen Park, in dem sich viele Kinder auf einem Spielplatz im nächstgelegenen Wald vergnügten, der besser von Bäumen geschützt wurde – vielleicht war es ihnen auch zu warm in der Sonne geworden.


