Auch meine Lieblingsbrewery hat einen Patio – diese Patios auf Parkplätzen oder Straßen gibt es ziemlich häufig, man darf sich aber nicht zu viel darunter vorstellen. Auch bei Studio Brewing stehen draußen nur ein paar Tische – zwar nicht auf dem Parkplatz, aber auch diese Craft Brewery liegt in einem Industriegebiet. Allerdings gibt es gegenüber einen Grünstreifen unter dem Skytrain sowie Blumen und Lichterketten.
Oft ist der (sichtbare) Außenbereich bei kanadischen Gaststätten komplett eingezäunt und man gelangt nur durch den Innenraum dorthin. Wenn dort keinerlei Deko steht, sieht das schnell sehr deprimierend aus. Ich verstehe auch nicht, warum das Eingezäunte sein muss? Hat man in Kanada Angst, die Gäste rennen weg ohne zu bezahlen? Das kann ich mir bei Kanadier*innen nicht vorstellen.


Zurück zu Studio Brewing: Das abgetrennte Areal links im Bild mit den Steinen ist so etwas wie ein Kinderspielplatz. Ich weiß nicht, warum ausgerechnet Breweries kinderfreundlich sein sollen (das ist wirklich ein relevantes Feature bei Wettbewerben um die beste Brewery), aber eine kurze Recherche bestätigt: In die meisten Bars darf man nur über 19 Jahre (das Alter, um legal in Kanada Alkohol zu trinken) und bei den Breweries macht man – zumindest in British Columbia – eine Ausnahme und dort sitzen dann Leute mit ihren Kleinkindern. Ich finde das etwas seltsam, aber gut.
Zur Brewery können wir zu Fuß durch einen kleinen Parkstreifen laufen. Er sah etwas netter aus, als das Gras noch etwas grüner war wie rechts im Bild.



Die Brezen werden hier mit scharfem Dijon-Senf serviert, der die Nebenhöhlen gut durchputzt. Das Bier rechts namens „Infinite Radness“ ist ein wirklich gutes Helles – ich mag nämlich weder IPA, noch Pale Ale und dergleichen. Mein Lieblingsbier ist Augustiner, das es in Kanada anscheinend nirgends gibt; ansonsten Helles oder ein nicht zu bitteres Pils wie zum Beispiel Schlappeseppl vom Fass.

Auf der Speisekarte bei Studio Brewing gibt es seit neuestem ein „Alsatian Lager“ namens „Rhinelander“ (autsch) – auf dem Board als „Alsatian Landbier“ ausgezeichnet. Ich habe so ein bisschen den Verdacht, dass hier jemand mit deutschen Begriffen um sich wirft, ohne wirklich zu wissen, was sie bedeuten. Da „mein“ Helles diese Saison schon zum zweiten Mal ausverkauft war, habe ich das Alsatian Lager probiert und fand es nicht so gut. Auf der Webseite wird das Bier folgendermaßen beschrieben: „notes: Fresh baguette, lemon oil, underripe strawberry, fresh herb.“ Das geht dann eben wieder in die Richtung IPA und war mir auch zu bitter.
Ach, ich habe die Preise noch gar nicht erwähnt. Ein großes Bier mit 18 ounces, das sind circa 530 ml, kostet acht Euro. Da möchte man doch sofort nach Vancouver ziehen, oder? 😉