Jetzt aber nun wirklich zur letzten besuchten Stadt, bevor wir wieder nach Kanada zurückfuhren: Eugene wurde mir in Blogs und Reiseführern empfohlen. Aber zunächst machten wir eine Pause an diesem Rastplatz, der Ausblick auf einen wunderschönen grünen See bot.

Die Farbe erinnerte mich an das Bild eines Schweizer Sees, das ich mal gesehen hatte – es muss wohl die Gegend um Locarno im Tessin sein. Leider weiß ich nicht, ob das der Ausläufer eines Flusses oder der Schweizer Teil des Lago Maggiore war. Naja, jedenfalls möchte ich dort auch mal hin.
Am Rastplatz sprach uns ein Mann an, der uns in Sacramento gesehen hatte. Es ist schon sehr bezeichnend, dass er uns erkannt hatte: Man sieht, wie wenige Leute in Sacramento unterwegs waren. Er sei von San Diego aus auf dem Weg nach Alaska und würde dort sein Auto verkaufen und zurückfliegen. Schon klar, dass Amerikaner*innen sich nicht Kanada ansehen wollen, sondern lediglich durchfahren.
Was ich gar nicht wusste: Ken Kesey, der „Einer flog über das Kukucksnest“ geschrieben hat, stammte aus Eugene. Tom Wolfe hat über ihn das Buch „The Electric Kool-Aid Acid Test“ geschrieben, das ich vor Jahrzehnten gern gelesen hatte. Allerdings muss ich es wohl verliehen haben und bekam es nie zurück (falls einer der Leser*innen es hat – ich hoffe, du liest es wenigstens hin und wieder!). Das mit diesen Acid-Tests und LSD finde ich etwas befremdlich, die Band Grateful Dead war bei diesen Partys auch immer dabei. Aber sonst hat mich schon immer alles an den sechziger und siebziger Jahren fasziniert: die Aufbruchstimmung, die Musik – ich wäre sehr gerne bei Woodstock dabei gewesen, war aber damals natürlich noch gar nicht geboren.
Das mit den Drogen zieht sich ein bisschen durch Eugene, man kann überall Hilfeeinrichtungen erspähen. Als ich ein bisschen Architektur angucken wollte, begrüßten uns diese netten Tiere.



Eugene ist sehr alternativ, es gibt dort einige Tierrechtsgruppen und andere Aktivist*innen; ansonsten ist es einfach sehr bunt und vielfältig. Als wir an einem kleineren Club vorbeiliefen, grinsten uns schwarzgewandete Menschen freundlich an (ich liebe es, zufälligerweise passend gekleidet zu sein) und fragten uns, ob wir nicht Konzerttickets kaufen möchten. Irgendeine bizarre weibliche Goth-Combo trat auf, das muss dann nicht unbedingt sein. Aber ich kann immer wieder nur sagen: Oregon wird total unterschätzt!















