Am darauffolgenden Tag war es recht bewölkt – perfekte Bedinungen, um noch einmal Kunst anzusehen. Die Dauerausstellung im Hamburger Bahnhof, einem Museum für zeitgenössische Kunst in Berlin (der Name kommt daher, dass es früher das Empfangsgebäude des Bahnhofs nach Hamburg war), ist riesig und es gibt immer gute temporäre Ausstellungen. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht: Klára Hosnedlovás Installation „Embrace“ aus Flachs und vielen anderen Materialien war beeindruckend.

Ich scheine etwas eingerostet zu sein, was Deutschland betrifft: Zum Beispiel hatte ich vergessen, dass man Rucksäcke in Museen immer abgeben muss, obwohl meiner kleiner ist als die meisten Damenhandtaschen. Aber da kennen die Museumsangestellten kein Erbarmen! Ich hätte sogar meinen Star FM-Einkaufschip für das Schließfach dabei gehabt, aber hatte nicht daran gedacht – ich habe wohl das Deutschsein verlernt.
Außerdem verwendete ich statt der BVG-App Google Maps in Berlin, in der einem ständig ICs, ICEs etc. angezeigt werden, was natürlich vollkommener Quatsch ist. Im ersten Hotel hatte ich zudem den Schlüssel falsch herum in das Schlüsselloch gesteckt, denn in Kanada benutzt man den Schlüssel – warum auch immer – mit dem Bart nach oben. Und ich wollte mich im ersten Biergarten beim „Wait to be seated“ anstellen, aber das muss man ja gar nicht! Freiheit!
Apropos Biergarten: Abends ging es dann in den Biergarten in der Jungfernheide – es gibt dort herrlich viel Platz. Und das Praktische bei kühlerem Wetter: man sich einen Kaffee bestellen kann und zerfließt nicht.

Abends gönnte ich mir auf dem Hotelbalkon noch ein süffiges Radler. Ich wollte ja eigentlich viele Bilder mit Bierflaschen machen, die ich auf der Straße trinke (weil es erlaubt ist), habe es aber dann total vergessen und auch nicht wirklich Bier auf der Straße getrunken. Aber ist vielleicht auch besser so.
