Da es den „Ube Colada“ in dem Restaurant in North Vancouver, in dem ich ihn immer getrunken hatte, nicht mehr gibt, wollte ich den Cocktail nachmachen.

Kann ja nicht so schwer sein! Ich fand diesen Ube-Likör aus British Columbia im Internet und wir fuhren extra zu einem Wein Liquor Store, der ihn haben sollte (die Fahrt zur eigentlichen, sehr hübschen Winzerei hätte wieder Stunden gedauert, wie immer in Kanada).

Diese Wein Liquor Stores sind noch langweiliger als die normalen, weil Wein… aber gut, sie hatten den Likör. Leider habe ich nicht gleich beim Sugar Syrup zugeschlagen, da es nur exakt eine Marke gab, die aus Frankreich importiert wird und nicht gerade billig ist. Ich dachte, so etwas muss es doch eigentlich überall geben, weil dort kein Alkohol drin ist, aber nein – weit gefehlt. Es gab nirgends Sugar Syrup. Mein Freund hat dann genau die gleiche französische Marke in einem anderen Liquor Store gefunden.
Für den Cocktail habe ich dieses Rezept benutzt. Das Ergebnis war eine relativ sämige braune Masse, die geschmacklich nicht viel hergab: Meiner Meinung nach war zu viel Rum im Rezept, ich habe dann noch Ananassaft nachgegossen und mehr vom Zuckersirup, weil es auch nicht besonders süß war. Ein Glas konnte ich davon trinken, aber mehr wollte ich wirklich nicht. Klar, das ist ein anderer Likör als im Rezept, aber ich glaube nicht, dass es nur daran lag.
Das beste an dem ganzen Cocktail war die frische Ananas, die ich viel öfter essen sollte! Wie lecker ist Ananas eigentlich! (Mittlerweile hat sich das auch geklärt: ich hatte eine Ananas erwischt, die genau richtig im Reifegrad war und sehr süß – das ist nicht jedes Mal der Fall – es ist ja nicht so, dass ich noch nie frische Ananas gegessen hätte.)
Wenn man die Ube-Yams-Wurzeln frisch kaufen würde, müsste man sie wahrscheinlich zuerst kochen und anschließend zermahlen, um sie dann in einem Cocktail zu benutzen. Der Wikipedia-Artikel ist nur auf Englisch, aber in Berlin gibt es bereits Getränke mit Ube, was ich so im Internet gesehen habe. Hauptsächlich wird Ube in der philippinischen Küche verwendet, man sollte also in diesen Lokalen suchen.
Ich hoffe wirklich, dass Ube dieses furchtbare Matcha-Zeug ersetzt, nicht nur, weil das Lila viel hübscher ist, sondern auch weil der nussige Geschmack der Ube-Wurzeln um Welten besser ist. Bis dahin sollte ich wohl bei einfacheren Cocktails wie dem Tequila Sunrise bleiben: Tequila, Orangensaft und ein Schuss Grenadine – da kann nichts schiefgehen.
