Der Container mit den Möbeln kam endlich mit dem Zug aus Montreal und jetzt brauche ich erst mal Urlaub…Gelernt habe ich, dass 1.) Umzugsfirmen grundsätzlich zu früh kommen und 2.) bei einem Umzug auf einen anderen Kontinent wirklich jedes Möbelstück eine Kitsche bekommt oder es fehlt irgendetwas daran. Ich bin sehr froh, dass meine schöne marokkanische Kommode und meine Küchenanrichte sicher in einem Storage Room in Berlin verwahrt sind. Den großen Kleiderschrank konnte die Umzugsfirma leider auch nicht aufbauen, weil es angeblich zu lange gedauert hätte. Da kam wieder jemand anderes zu einem späteren Termin – kein Wunder, dass sich das alles ewig hinzog.
Beim Ausladen wurden wir gefragt, ob wir von einer größeren Wohnung hierher ziehen würden. Äh nein, ganz im Gegenteil – die Frankfurter Wohnung hatte nur 65 Quadratmeter, war aber wesentlich geschickter aufgeteilt: Das liegt zum einen daran, dass die Einbauschränke hier unheimlich viel Platz wegnehmen, man aber nicht so viel unterbringen kann, wie man sich das erhofft. Es gibt ja keine Schubladen, man hat praktisch nur ein Regal und muss den Rest hängen oder vom Boden stapeln. Socken, Unterwäsche, Schals, T-shirts, Hoodies – alles auf Bügel?
Zum anderen sind die Heizungen alles andere als optimal, um Möbel zu stellen. Die sogenannten Baseboard Heaters sind Vorsprünge im unteren Drittel der Wände, aus denen heiße Luft kommt. Folglich kann man nichts direkt davor stellen und der Platz in den Räumen, an den man etwas stellen kann, ist sehr beschränkt. Aber gut, wir haben uns irgendwie arrangiert.
Wir haben auch noch eine neue (rote!) Couch gekauft, diese erfolgreich zusammengeklöppelt und jetzt sieht das Haus schon wesentlich wohnlicher aus. Auch weil ich mir Dekosachen bestellt habe – die schwarzen Rosen kaufe ich immer, das schwarze Efeu, das ich in Deutschland hatte, gab es nicht, aber ich freue mich sehr über das Kleinzeug. Lichterketten habe ich mir auch gegönnt – leider machen sie sehr auf Disko, irgendwie gibt es keine „normale“ Einstellung, aber gut, sie haben wenigstens USB-Anschluss, da ich von dem Batteriegedöns die Nase voll hatte. Bei der schwierigen Recycling-Situation auch die beste Entscheidung.