Ich habe wirklich ein Händchen dafür, fröhlich in den Tag zu starten: Heute Morgen habe ich mir den Dokumentarfilm „Eine einsame Stadt“ angesehen und ja, man hätte natürlich ahnen können, dass es nicht der große Comedy-Brüller sein würde. Hier der Trailer und Infos: Eine einsame Stadt
Ich wollte ihn zunächst abends auf dem großen Fernseher anschauen, aber weder auf der Konsole noch in meinem Tablet habe ich die Onleihe, über die ich den Film ausleihe, richtig zum Laufen bekommen. Das wäre etwas komfortabler gewesen als am PC, aber wenn es nicht funktioniert … (Es ist vielleicht so vorgesehen, was ich jetzt in der Anleitung gelesen habe. Selbige ist aber sehr viele Seiten lang.)
Onleihe.de ist trotzdem ein richtig gutes Tool, auch wenn ich nicht komplett durchblicke, wie es funktioniert. Aber ich kann mich hier in Kanada über das Goethe-Institut einloggen und dann kostenlos Bücher und Filme digital ausleihen – ist das nicht toll? (Den Goethe-Institut-Account habe ich nur, um Unterrichtsmaterialien für Deutsch zu finden.)
Zuerst habe ich „Der Untertan“ von Heinrich Mann gelesen. Also okay, zugegeben, 75 Prozent davon, dann hatte ich irgendwie gerade keine Zeit, das Buch ging automatisch zurück und ich weiß jetzt nicht mehr, auf welcher Seite ich war. Da seht ihr das einzige Manko, das man mit dieser Ausleihe hat. Als nächstes habe ich „Berlin“ als Suchbegriff eingegeben und dadurch den Film gefunden.
Und damit zurück zum Film: Für absolute Berlinliebhaber*innen wie mich ist der Film interessant, weil er wie erhofft schöne Aufnahmen Berlins zeigt, zu meiner Freude auch viel aus dem Westteil der Stadt. Dann porträtiert er sehr unterschiedliche Menschen: verschiedene Altersgruppen und Berufe – alle sind mit dem Thema Einsamkeit konfrontiert. In einer Kritik habe ich gelesen, dass niemand mit Migrationshintergrund dabei ist und zu viele Männer, das kann sein. Es ist trotzdem ein guter Einblick, wie die Menschen dort leben und man sieht die typischen urigen Kiezkneipen, wenn auch keine tiefergehende Analyse stattfindet. Im allgemeinen bin mir aber ziemlich sicher, dass Einsamkeit nicht nur ein Problem Berlins ist: Es hat etwas mit Großstädten und der heutigen Gesellschaft zu tun. Einsamkeit gibt es auch in anderen Städten.
Berlin kann natürlich anonyme Großstadt sein, aber trotzdem gibt es die kleinteilige Struktur der Kieze und wirklich unzählige Freizeit- und Sportmöglichkeiten – oder wie im Film auch gezeigt wird – Gelegenheiten, sich in der Natur aufzuhalten. Und die Kunst-, Musik- und Literaturszene ist doch nirgendwo so groß wie in Berlin. Man muss halt herausfinden, was einem am besten gefällt und dadurch auch andere Menschen kennenlernen. Es kann natürlich Durchhänger geben, aber wie bei allem: Man darf einfach nicht aufgeben.
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