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Der schönste Ort der Welt

Bereits 2018 hatte ich diesen wunderbaren Ort entdeckt: die Huntington Library in Los Angeles. Dort gibt es nicht nur eine Bibliothek, sondern auch einen riesigen botanischen Garten. Nun muss ich aber auch zugeben, dass der Garten viel schöner ist, wenn die Sonne scheint und das war bei diesem Besuch leider nicht der Fall. Mist! Ist das der Klimawandel, wenn es in Südkalifornien im Juni so kalt und ständig bewölkt ist? Aber gut, wenn das Wetter dort gar nicht mehr schön ist, muss man auch nicht mehr unbedingt dorthin ziehen. Nichts mehr mit California Dreamin‘ und so.

Wie man unschwer erkennen kann, mag ich Kakteen sehr gerne und finde diese außergewöhnlichen Pflanzen sehr faszinierend. Es ist außerdem erstaunlich, wie gut Fotos mit dem Handy mittlerweile werden. Aber trotzdem, manchmal ist eine richtige Kamera doch von Vorteil. Hier die Auswahl einiger Bilder – teilweise sind die Frösche sehr gut versteckt.

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Endlich angekommen

Nun aber noch zu Los Angeles, dem Ziel unserer Reise. Manche haben ja Vorurteile gegenüber der Stadt, aber ich finde sie sehr vielfältig: Film- und Musikgeschichte, Strand, unheimlich viel Kultur in Form von Museen und anderen Sehenswürdigkeiten. 2018 haben wir dort schon eine Woche im angesagten Bezirk „Silver Lake“ im Osten der Stadt verbracht und ich habe gelernt, dass sich auch diese Metropole sehr im Wandel befindet, da man hier mitten in der Stadt Community Gärten angelegt hat und Hühner hält, aber auch versucht, die Downtown zu revitalisieren. Dort findet man jetzt coole Markthallen und kann die schönen alten Theater und andere Gebäude ablaufen. Dieses Mal stiegen wir allerdings in einem Motel in Santa Monica ab. Und ich war mit meiner Wahl sehr zufrieden:

Ein Schild im Fenster des Motels, auf dem folgender Text steht: "We welcome all races, all religions, all countries of origin. all sexual orientatations, all genders. We stand with you, you are safe here." Santa Monica

Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die niedrigen Temperaturen. Ende Mai/Anfang Juni hatte ich mir mehr als magere 18 Grad erhofft, aber was soll’s. Die Sonne kam vor ein Uhr mittags meist auch nicht raus, man musste etwas Geduld haben. Da ich sonst immer nur im Juli und August in L.A. war, war das neu für mich. Zusätzlich war das Wasser des Pazifiks etwas braun und voller Blütenstaub (es hatte vor kurzem wohl stärkeren Regen gegeben), daher versuchte ich Schwimmen nicht mal; weit wäre ich bei den Lufttemperaturen nicht gekommen. Aber am Meer sitzen ist auch gut.

Hier ein paar Eindrücke von Venice, was auf jeden Fall sehenswert ist und wo man auch gut draußen in Restaurants sitzen kann. Irgendjemand aus Baden-Württemberg musste sich hier mit peinlichen Stickern verewigen, aber seht selbst (die gelben Aufkleber mit „Nett hier“ und „Scheiße hier“).

In Chinatown stöberten wir in einigen Läden herum: wir kauften eine chinesiche (oder so) Lampe, an der Fische hängen – falls wir sie jemals zusammensetzen, mache ich auf jeden Fall Fotos. Danach klapperten dann die musikhistorisch wichtigen Lokalitäten rund um den Sunset Boulevard ab – absolute Pflicht für Musikfans. Und natürlich war es ausgerechnet an dem Tag, an dem wir nur auf Asphalt herumliefen, plötzlich ziemlich heiß.

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Santa Barbara

Jetzt ging es schon wieder ans Einpacken – auf so einem Road Trip bekommt man aber eine ganz gute Routine. Die Strecke war nicht weit nach Santa Barbara, das ich als hübsch, wohlhabend und ruhig (um nicht zu sagen „etwas langweilig“) in Erinnerung hatte. Downtown kann man sehr gut zu Fuß erkunden und sie ist sogar schöner, als ich dachte.

Ausgerechnet kurz vor dem Strand gibt es dann allerdings wieder eine mehrspurige Straße, die für Fußgänger*innen nicht ideal ist. Aber so ist das halt, wenn man Autos priorisiert. Auf den riesigen Boardwalk geht es dann auch mit dem Fahrzeug, was mir nicht ganz geheuer wäre – andere haben da offensichtlich weniger Bedenken.

Normalerweise esse ich keine Meeresfrüchte mehr, aber ich dachte, hier direkt an der Quelle kann ich eine Ausnahme machen und die Muscheln haben wirklich wunderbar geschmeckt. Die guten Tier- und Landschaftsfotos auf dieser Reise hat übrigens alle mein Partner mit seiner Kamera geschossen. Das ist jetzt peinlich: Es müsste eine Canon sein, aber fragt mich jetzt nicht nach dem Modell…

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In guter Erinnerung

Nächster Halt war San Luis Obispo, das ich mir als lohnenswertes Urlaubsziel gemerkt hatte – warum genau, wusste ich allerdings nicht mehr. Ich fand ein lustiges Hotel, in dem ich als Hommage an die zwei Nachbarskatzen Dot und Dash das „Dot N‘ Daisy“-Zimmer buchte – auch, weil das quietschbunte Zimmer mit Balkon viel Fröhlichkeit ausstrahlte. Es hätte beispielsweise noch das Zimmer „Schweizer Grotte“ (oder so) gegeben, das mir definitiv zu dunkel war. Das Madonna Inn liegt an einem Highway und besitzt einen riesigen Parkplatz. Anscheinend ist es ein Ort, zu dem Leute kommen, die gerne im 50s-Styling herumlaufen. Das war alles sehr spannend und alleine der Aufstieg zum Zimmer mithilfe einer engen weißen Wendeltreppe sehr hübsch.

Hier musste man auf jeden Fall das Auto nehmen, um in den Ortskern zu gelangen: das Städtchen ist wirklich sehenswert und es gibt einige nette Restaurants und Breweries mit viel Platz.

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Weiter nach Süden

Als nächstes fuhren wir ins Städtchen Monterey und wollten auch Carmel-by-the-Sea besichtigen. Allerdings wurden wir von Massen an Tourist*innen überrascht. Der Grund war Memorial Day, ein Feiertag, den ich übersehen hatte. Zunächst versuchten wir, in einem Trader Joe einzukaufen (zum ersten Mal überhaupt), was durch die Menge an Leuten aber etwas stressig war. Außerdem ist das wohl so ein halber Bio-Laden – jedenfalls gab es nur ein begrenztes Warenangebot.

Wir flüchteten nach Carmel, wo (mal wieder) sämtliche Parkplätze und -häuser belegt waren, wir ließen das Auto am Stadtrand auf der Straße stehen und liefen daher noch mehr als geplant zu Fuß. Zunächst sahen wir uns ein Haus des Architekten Frank Lloyd Wright an, das er direkt am Strand gebaut hat. Leider kann man es nicht von innen besichtigen, aber an dieser Stelle war es auch von außen ein Hingucker. Es ist jetzt wohl ein Atelier – man konnte viele Glas-Skulpturen sehen.

Carmel ist auch für seine Künstler*innen berühmt, aber die kleinen Galerien stellen viel Aquarell-Landschaftsmalerei aus, das ist nichts für mich. Ansonsten merkt man, dass dort eher wohlhabende Leute wohnen, was es etwas langweilig macht. Aber zumindest gab es Restaurants mit hübschen Terrassen – diese sind in Vancouver Mangelware, von daher genossen wir die Atmosphäre und gutes Essen.

Von Monterey oder Carmel gelangt man auch zum 17-Mile-Drive, der eine Maut kostet, aber sein Geld wert ist. In Carmel selbst gibt es noch solche Ziele wie den Carmel River State Beach mit seinen unzähligen Pelikanen.

Weiter südlich machten wir zunächst beim Elephant Seal Vista Point Halt. Dann ging es weiter zum Morro Rock, einem imposanten Berg, der dort vor der Küste aus dem Wasser ragt. Zwei sehr freundliche Amerikaner hatten Ferngläser aufgebaut, durch die Besucher*innen hindurchgucken konnten, um ein Greifvogelnest (ist das ein Habicht? Bussard? Ich bin ganz schlecht beim Auseinanderhalten der Vögel) im Berg zu beobachten. Es gab Seeotter und die sehr entzückenden Ground Squirrels, die wir bis dahin gar nicht kannten – sie zeigten keinerlei Scheu vor Menschen und waren wohl auf Futter aus.

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San Francisco

Dann peilten wir San Franciso an, das ich auch schon mal vor circa zwanzig Jahren besucht hatte – meine Erwartungen waren nicht groß: Ich meine, es ist voller Tourist*innen, teuer, gentrifiziert. Aber ich wurde angenehm überrascht und fand es doch ziemlich schön dort.

Was mir in der Stadt sofort auffiel, waren die selbstfahrenden Autos, die ich ziemlich unheimlich fand – und auch sinnlos. Welchen Vorteil bringt uns das? Cybertrucks sahen wir ebenfalls einige, den ersten hatten wir aber schon in Portland erspäht, sie sind halt einfach häßlich.

Man sieht ein weißes selbstfahrendes Auto auf einer Straße, von der Seite fotografiert.

Dann liefen wir zu einer Bar, von der ich gutes gelesen hatte. Allerdings standen vor der Tür aufgebrachte Menschen, die nicht hineingelangten, weil laut Aushang an der Tür „Plumbing Issues“ bestünden. Das Lokal verfügte aber über einen großen Hof und wir konnten das Lachen und Trinken der Gäste hören. Etwas seltsam, aber gut.

Dann suchten wir in der Umgebung ein Restaurant, bis wir plötzlich vor einem Schild „Biergarten“ standen. Auf Deutsch! Natürlich marschierte ich sofort in den Innenhof, wo mir ein „we are closing!“ entgegenschallte. Das ist ja wirklich wie in Deutschland! Schließlich fanden wir ein französiches Lokal aus, das sich als absoluter Glücksgriff herausstellte: sehr freundliche Kellner und ausgezeichnetes Essen – endlich waren wir in San Francisco angekommen.

Am darauffolgenden Tag liefen wir zum späten Mittagessen noch einmal zu dem Biergarten, der jetzt auch geöffnet war. Da mein Partner noch nie in der Stadt war, hatten wir am Morgen die touristischen Highlights abgeklappert: Pier 39, wo sich die See-Elefanten sonnen und dann am Ufer entlang Richtung Downtown. Das war ein schöner Spaziergang und da wir relativ früh dran waren, hielt sich die Touristenmenge auch in Grenzen.

Ich hatte außerdem Tickets für die Yayoi Kusama-Ausstellung im Museum of Modern Art gekauft, vorher sahen wir uns auch die anderen Ausstellungen im Haus an. Auf einem Stockwerk gab es „German Art After 1960“, wo hauptsächlich Anselm Kiefer, Gerhard Richter und Georg Baselitz zu sehen waren, was ich ein bisschen dürftig fand. Aber insgesamt war es sehr schön – neben Kusamas Werken fand ich den One-way colour Tunnel von Olafur Eliasson besonders gelungen.

Schließlich stellte ich erstaunt fest, dass ich noch nie im berühmten Haight Ashbury-Viertel gewesen war – die Zeit der Hippies ist ja auch schon lange vorbei. Trotzdem fand ich es hübsch und interessant, hier doch noch einiges an Counterculture zu entdecken. Ein Mann lud Equipment für ein Konzert aus und schimpfte lauthals über die „Touristic Vultures“ – ich fühle mich bei so etwas grundsätzlich nicht angesprochen, weil ich in meinem Leben einiges Geld in Platten, Shirts und Konzerte investiert habe. Und ich glaube auch nicht, dass er uns meinte.

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Nächster Halt: Kalifornien

Vor unserer Reise hatte ich einige Blogs und Reisführer durchforstet, um die beste Strecke zu finden und zu erfahren, welche Sehenswürdigkeiten wir auf keinen Fall verpassen dürfen. Crescent City wurde als erster Stopp in Kalifornien empfohlen und wir staunten nicht schlecht, als wir eine der häßlichsten Städte der USA vor uns sahen: Eine Ansammlung von Strip Malls (Läden mit Parking Lots), die Leute mit Fahrrädern mussten mangels Fahrradwegen auf den Gehsteigen fahren.

Das Innere des Hotels war etwas kitschig und altbacken. Auch eine große Gruppe von Nonnen war dort abgestiegen – ich weiß nicht, warum mir immer so etwas passiert. Dazu muss man wissen, dass ich während meiner ersten Ausbildung stets Blockschule in München hatte und währenddessen in einem Wohnheim für Mädchen/Frauen übernachten musste, das von polnischen Nonnen geleitet wurde. Klingt wie eine Geschichte aus den 1950ern…

Das Innere eines Hotels in Crescent City. Man sieht die Eingangstür von innen, über der Tür des Empfangsraums gibt es eine Ballustrade, auf der kleine Modellboote stehen.

Aber zunächst noch etwas zum Wetter: Mir war schon klar, dass es Ende Mai in Nordkalifornien nicht brüllend heiß sein würde, vor allem nicht in einem Hotel direkt am Meer. Allerdings war es während unserer Reise öfter bewölkt, als ich angenommen hätte und sehr neblig. Nichtsdestotrotz erfuhren wir, warum das Örtchen empfohlen wurde – die Strände sind wirklich wunderschön.

Und ab hier konnten wir sehr viele Tiere beobachen.

Wenn ich aber gewusst hätte, wie schön Eureka ist, das eineinhalb Stunden südlich von Crescent City liegt, hätten wir dort zumindest Halt gemacht. Das Städtchen mit seinen bunten, alten Häusern hat wirklich großen Charme. Leider gelang mir nur der Schnappschuss eines Theaters – aber das ist doch schon sehr vielversprechend, oder?

Die gelbe Fassade des Richard Sweasey Theater, 1920 erbaut. Darin spielt Eurekas Symphonieorchester.
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5.150 Kilometer an der Westküste entlang

Ich wollte noch von unserer Reise nach Kalifornien erzählen – den ersten Halt machten wir in Portland, Oregon. Vor ungefähr zwanzig Jahren war ich schon einmal kurz hier und hatte es als eine sehr grüne Stadt in Erinnerung. Das Wetter war damals eher bewölkt, aber diesmal sollte es anders sein. Wir hatten ein Hotel in Downtown gebucht, die nicht so einfach zu manövrieren ist mit all ihren Einbahnstraßen. Es gab überall Bäume, kleine Parks und eine Pride-Flagge nach der anderen (in Banken!). Ich habe außerdem gelesen, dass Portland zu einem Refugium für trans* Personen aus dem Mittleren Westen der USA geworden ist.

Als gute Europäer*innen ließen wir das Auto natürlich sofort stehen und machten uns zu Fuß auf den Weg. Es ist manchmal krass, wie viele Kilometer man auf diese Weise an einem Tag zusammenbekommt, aber ich bin immer noch der Meinung, dass man nur so eine Stadt wirklich kennenlernt. Ich wollte zu den Food Courts, von denen ich gehört hatte: Das sind Areale, auf denen es verschiedene Food- und Beer-Trucks mit Bänken, Tischen und Stühlen gibt. Mir schoß dann immer wieder ein Gedanke durch den Kopf: Portland ist so, wie sich Deutsche Kanada vorstellen.

Dazu muss man wissen, dass es in Vancouver bei weitem nicht so viele Patios und Outdoor-Angebote gibt, wie man sich das wünschen würde. Und Portland ist ja keineswegs wärmer. Diese Wagenplätze sind sehr zahlreich, man kann von einem zum nächsten laufen – überall ist die Auswahl und das Flair ein bisschen anders: mal eher rustikal-alternativ, dann etwas teurer, mal mit extra Cocktail-Bar, dann wieder ein asiatisches Angebot.

Hier hatten es sich Leute um ein Lagerfeuer herum auf den typischen Kanada-Stühlen (okay, in Kanada sind sie natürlich rot) gemütlich gemacht und eine Frau trug dünne Stoffhandschuhe. So macht man das! Ich fand es nicht kalt, aber wir saßen ja auch schon im Winter in unserer Lieblingsbrewery in Burnaby draußen bei den Hundebesitzer*innen. Und gut, dass wir das taten – mittlerweile ist sie ja geschlossen.

Die Viertel rund um die Food Courts sahen sehr hübsch aus – viele Häuser mit dschungelartigen Gärten. Zufällig sind wir außerdem über ein deutsches Lokal gestolpert, in dem es Augustiner gab. Das bekomme ich in Kanada gar nicht! Fazit: Top Stadt, 10/10 Punkten – gerne wieder!