Eine Frage wird mir in letzter Zeit immer wieder gestellt und zwar, wieso denn Veganer – im Gegensatz zu Vegetariern – versuchen würden, Fleischgerichte „nachzubauen“. Die Antwort ist ganz einfach: Wieso denn nicht? Ich bin mit Fleischgerichten groß geworden, also warum sollte ich jetzt darauf verzichten, wenn ich die Möglichkeit habe, sie zu essen ohne Tieren dabei zu schaden? Da ich mich aus rein ethischen Gründen dazu entschlossen habe, keine tierischen Produkte mehr zu essen, erscheint mir das nur logisch und ich kann auch nichts Verwerfliches daran finden.
Mir hat Fleisch gut geschmeckt, genauso wie Fisch und Meeresfrüchte. Aber als ich 2006 Veganer kennen lernte und sah, dass man ganz gut ohne tierische Zutaten zurecht kommt, fing ich an, das auch für mich in Erwägung zu ziehen. Als ich dann im Urlaub in Lissabon das Oceanário besuchte und sehr fasziniert von dem dortigen Mantarochen (den ich auf den Namen Herbert taufte) war, stand mein Entschluss fest: Ich wollte meiner eigenen Doppelmoral ein Ende setzen, die bei jedem Tier in Entzücken ausbricht, dann aber die ach so süßen Schweinchen frisst. Also probierte ich zwei Wochen lang vegetarisches Essen aus, weil ich nicht so einen harten Schnitt machen wollte, da ich immer sehr viel Käse gegessen hatte. Da das – zu meiner eigenen Überraschung – problemlos geklappt hatte, ging ich zu veganer Ernährung über, weil mir nur diese als wirklich konsequent erscheint. Der Veganismus beschränkt sich nämlich nicht nur auf die Ernährung, alle anderen Aspekte des täglichen Lebens wie zum Beispiel Kleidung (kein Leder, keine Seide, keine Wolle) oder Putz- und Waschmittel spielen eine Rolle. Ich möchte jetzt nicht alle Punkte aufzählen, ich denke auch, dass die meisten Fakten bekannt sind. Wer sich genauer informieren möchte, dem sei zum Beispiel die Vegane Gesellschaft Österreichs ans Herz gelegt, die die wichtigsten Punkte gut zusammenfasst.
Aber zurück zum Essen, was ja gerade momentan eine große Rolle spielt: Ich esse sehr gerne, nur werden eben alle tierischen Produkte durch pflanzliche ersetzt. Manchmal sucht man eben ein bisschen länger nach veganen Keksen im normalen Supermarkt, aber die meisten Marken kennt man schnell und so ellenlang sind die meisten Zutatenlisten gar nicht. Außerdem schmeckt Selbstgebackenes sowieso besser! Hier meine zwei Lieblingsseiten mit veganen Back- und Kochrezepten: veganwelt.de und rezeptefuchs.de. Probiert es doch einfach mal aus!