Nachdem wir unsere Visa hatten, rollten wir unser Gepäck in die Tiefgarage, in der die Autovermieter ihre Büros haben. Der Arbeitgeber meines Freundes hatte uns einen Wagen gebucht, den wir nun abholen wollten. Zunächst gab es lange Diskussionen, welche Zusatzversicherung notwendig sei, wenn wir einen Schaden an anderen Fahrzeugen verursachen würden. Die war für über 900 kanadische Dollar (knapp 700 Euro) zu haben. Bisschen viel, oder?
Als wir mit dieser Diskussion durch waren, kam die Sprache auf unseren Rückflug – was ist diese Obsession mit unserem Rückflug? Seit wann braucht man irgendein Flugticket, um einen Mietwagen zu buchen? Ich habe ein Semester in Memphis (ja, ich weiss, anderes Land) studiert und ein paar Mal ein Auto gemietet und kann mich nicht erinnern, nur ein einziges Mal nach meinem Rückflug gefragt worden zu sein. Es ist schon sehr schwer, da nicht irgendwann etwas ungehalten zu werden. Schließlich kam die Sprache auch noch auf die französische Debitkarte meines Freundes – die anscheinend ein weiteres Problem darstellte, weshalb er schlussendlich ziemlich aufgebracht aus dem Mietwagenbüro herausrauschte (ich hatte draußen gewartet, weil das Kabäuschen des Autovermieters ziemlich klein war).
Das war es erstmal mit Mietwagen: Wir fuhren mit einem Taxi zu unserem Apartment, um auch mal anzukommen. Allerdings versuchten wir zwei Tage später noch einmal unser Glück und nach einer gefühlten Ewigkeit mit Erklärungen und erneuten Diskussionen “nein, wir haben kein Rückflugticket“, “ja, das ist eine französische Debitkarte”, bekamen wir dann einen Mietwagen.
Für die Unannehmlichkeiten, die wir hatten, fiel der Wagen wesentlich größer aus als vorgesehen – ich nannte den Chevrolet Traverse nur noch “das Schiff” und war froh, das Ding nicht fahren zu müssen. Die zahlreichen Tiefgaragen sind nämlich nicht unbedingt der wahren Größe der Autos angepasst, sondern entsprechen eher einem Wunschdenken. Ich finde, sie sind eher für europäische Autos konzipiert, nicht für Pickup-Trucks und dergleichen.